Dienstag, 2. Oktober 2007

Persepolis

Im November wird der Film des bereits weltberühmten Comics von Marjane Satrapi: Persepolis (erschienen in vier Bänden bei Edition Moderne) in die deutschen Kinos kommen. Dieser Film wird sicherlich genauso sehenswert sein, wie die vier Comics, die ihr sicherlich auch schon kennt.
Da ich die Filmempfehlung in der dieswöchigen Zeit gelesen habe und mir daraufhin ihr erstes BD (Bande originale) durchgelesen habe, bin ich hellauf begeistert vom Stil und der Geschichte ihres Comics.
Sie hat die eigene Familiengeschichte verarbeitet. Sie emigrierte nach Frankreich und wurde dort immer wieder mit den Vorurteilen über ihre Heimat, Teheran, konfrontiert. Daraus entstand dieser Comic, dem ich jeden von euch nur ans Herz legen kann.

Sicherlich ist die politische Verstrickung imComic für mit dem Thema Nichtvertraute, wie mich (aber ich habe das Buch auch auf frz gelesen, was einige Verständigungsschwierigkeiten ausgelöst haben mag), ein wenig verwirrend, aber es ist durchaus klar und für Kinder, Jugendliche und Erwachsene verständlich dargestellt. Man muss sich darauf einlassen und wird nicht nur mit einem schönen Comic, sondern mit dem Wissen über gegenwärtige Politikgeschichte belohnt.

1 Kommentar:

Steffi hat gesagt…

Oh, jetzt muss ich gleich meinen Kommentar dazu abgeben, obwohl ich eigentlich schon lange ins Bett wollte und eher noch viele andere Dinge zu klären hätte, aber...
Erst im Frühsommer diesen Jahres bin ich bei uns über das zur Remi aus dem Regal gesammelte "Persepolis: Jugendjahre" gestolpert. Der 2. Teil, nach der Kindheit im Iran ihre Jugend in Österreich und ihre 'Heimkehr'. Wahnsinn! Nick Hornby fasst zwei Pluspunkte ihrer Bücher so schön in Worte (übrigens in "The Complete Polysyllabic Spree" :)): 1. Dass wir etwas über einen Teil der Welt und der Geschichte erfahren, aus erster Hand und persönlich, anhand eines wirklichen Lebens, von dem die meisten von uns nicht besonders viel wissen: "We know very little of the real world, though, those of us who live in the US and Europe, just our small and relatively benign corner of it,..." und 2. dass wir in der Kürze eines Comics/ eines graphischen Romans die Brutalität und die Menschlichkeit dieses Regimes und der Menschen, die in ihm leben, erlesen: "I know myself well enough to understand that I would never have read a prose memoir describing this life and these events - I wouldn't have wanted to live with this amount of fear and pain over days and weeks. I'm glad I [now] understand more than I did,..."
A propos Roman: Wer sich für dieses Thema interessiert, dem kann ich auch "Lolita lesen in Teheran" von Azar Nafisi empfehlen, obwohl das natürlich auch echt heftig ist.